Der Logensaal

Im Gebäude der Hamburger Kammerspiele befindet sich, ein wenig separat vom normalen Theaterbetrieb, eine weitere traditionsreiche Spielstätte: Der Logensaal.

Während oben, auf der Bühne der Hamburger Kammerspiele, die großen Theaterproduktionen stattfinden, bietet sich dem Zuschauer im Logensaal alles, was es rund um Kunst, Literatur, Schauspiel und Musik zu sehen gibt: Lesungen und Konzerte, philosophische Gesprächsrunden, Vorträge und Themenreihen. Autoren lesen aus ihren neusten Werken, junge Musiker aus Unterhaltungs- und ernster Musik stellen sich und ihre Arbeit vor, und der Hamburger Theaternachwuchs zeigt sich mit ersten künstlerischen Projekten. Ein weiterer fester Bestandteil sind Veranstaltungen, die sich mit der besonderen Geschichte des Hauses und des Grindelviertels, der jüdischen Kultur und zeitgenössischen jüdischen Künstlern auseinandersetzen.

Der Logensaal als Kleintheater und Raum für Lesungen und Kleinkunst wird von mir als Geschäftsführer seit 20 Jahren geleitet und organisatorisch und künstlerisch aus meinem Firmensitz am Mittelweg geführt.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, ist der Logensaal ein sehr geschichtsträchtiger Raum:

Vor dem Zweiten Weltkrieg war im Logensaal die jüdische Loge untergebracht. Hier trafen sich die Intellektuellen des Viertels zum Austausch über die Themen der Zeit, bevor die Nationalsozialisten ab den frühen 40er Jahren von hier aus die Deportationen vorbereiteten. Nach dem Krieg eröffnete Ida Ehre die Hamburger Kammerspiele als „Theater der Menschlichkeit und Toleranz“ und noch heute ist in jeder Ecke des Hauses seine Geschichte, die lange Theatertradition und der Trotz zu spüren.

In diesen traditionsreichen Mauern soll der Logensaal ein Ort der künstlerischen und kulturellen Begegnung und des Austauschs sein. Ein Ort der Erinnerung und des Bewahrens, aber auch ein Ort der Ideen und Visionen, der jungen Künstlern die Möglichkeit bietet Experimente zu wagen und neue Impulse zu setzen.